22. Juli 2013

Alpencross Tag 3: Bericht (von Mario)

Tag 3 - 36 km - 2300 hm
Was soll man sagen, wir leben noch. Die Beine widersetzen sich ohne Erfolg unserem Willen und das Panorama ist Motivation den heutigen Tag anzugehen. Heute soll es ja auch die erste „offizielle“ Tragepassage geben. Bis jetzt war ja alles fahrbar, sehr witzig!!! Mayerhofen, diesen schönen Ort im Zillertal werden wir nun Richtung Südtirol verlassen, ganz einfach über den Berg. Hört sich gut an, sind ja auch nur 36km…. Aber die Höhenmeter.




Alles ist erstmal gespannt entspannt.


Wir folgen der Ziller ins Quellgebiet durch den Wald und Wiese stetig bergauf bis zum Zillergrund wo wir auf der Bären-Alm einkehren und ein letztes mal vor dem Highlight des Tages verschnaufen. Es beginnt mit 500hm fahrbarem Weg, immer dem Quellflüssen der Ziller bergan. Die Vegetation nimmt ab, die Felsen wachsen hier besonders gut im kargen Boden. Dann Feierabend, eine letzte Almhütte und weg ist der Weg. Eine Gerölllawine hat dem Weg ein Ende bereitet. Ab jetzt gibt es nur noch einen Pfad der sich zum Joch hochschlengelt. 650hm sind zu bewältigen.




Sehr bald ist aber auch der Pfad kaum zu erkennen. Wir müssen einen Gebirgsbach queren um den Markierungen zu folgen. Auf der Suche nach einer Furt, ohne nasse Füße folgte ich dem Bach zur Quelle und entfernte mich immer mehr von der Gruppe. Was für eine Scheiß Idee!!! Aber davon hab ich ja viele.
Geröllmassen in denen ich mich aufrecht verstecken kann, Steine die Arme und Füße haben und mir in den Weg springen, ich bin in Mordor und mein Ziel ist der Feuerberg. Ich bin auf der Suche nach dem Ork. Ich erklimme wieder eine Geröllwand und da ist er, der Bernd. Was macht er hier. Frodo und Sam sind wieder zusammen. Aber auch zusammen wird es nicht einfacher. Wir müssen über diesen reißenden Bach. Gott sei Dank, bevor wir den Yeti auf einem Specialized vorbeifahren sehe, finde ich die Furt. Nein, keine Furt, nur drei Steine im reißenden Wildwasser. 2m Steilwand runter, Wildwasser, 2m Steilwand rauf und da sind sie, die Gefährten.

Denis und Ingo warten auf dem markierten Pfad. Sie sind ein Strich in der Ferne und die Geröllebene dazwischen gilt es noch zu bewältigen. In einem Kraftakt wird das gemeistert. Ich bin froh die Reinhold-Messmer-Gedächtnis-Route bewältigt zu haben. Jetzt sind wir zu viert, Ingo, Denis, Bernd und Muschi-Mario. Wir folgen den anderen, die Räder auf dem Rücken, durch Wasser und Schnee, über Felsen und Murren. Das Atmen wird schwer, die Schritte langsamer. Wir sind über 2500m, mein Kleinhirn ist tot und das Ende noch nicht erreicht.


 
Wir leiden unter Kurzatmigkeit, aber es geht weiter voran. Auf fast 2600m ist das Dach erreicht. Wir sind auf dem Grat bei den anderen und schauen hinunter ins Ahrntal. Es geht erst über einen kaum fahrbaren Trail hinab. Nach dem letzten Schneefeldern wird der Trail fahrbarer und es geht hinab ins Tal zu Anna. Es wird dunkel und wir haben Hunger.

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